Kooperation mit art meets science – Stiftung Herbert W. Franke

Die art meets science – Stiftung Herbert W. Franke unterstützt ab Januar 2024 den Schulbereich des OPEN DOORS Education Centres (ODEC) in Swakopmund, Namibia
– ein Beitrag von Susanne Päch & Volkan Sazli

Was hat eine Wavelet Transformation mit dieser Kooperation zu tun? Viel!

Hintergrund

Das OPEN DOORS Education Centre (ODEC) befindet sich aktuell in der Fertigstellungsphase eines Baus, der ab Januar 2024 einen Kindergarten, eine Vorschule, und staatlich anerkannten Unterricht für die 1. bis 3. Klasse mit jeweils 25 Kindern anbieten wird. Zum Komplex gehören auch ein IT-Zentrum, eine Bibliothek und eine Hausaufgabenbetreuung. Zweimal täglich werden warme, nahrhafte Schulspeisen ausgegeben. Die Einrichtung steht den Kindern und Jugendlichen kostenfrei zur Verfügung und es werden täglich mindestens 250 Kinder und Jugendliche erwartet. Dank der Unterstützung der Stiftung wird der Lehrbetrieb ab Januar 2024 mit einem Informatiklehrer verstärkt. Dadurch wird der Informatikkurs fest im Lehrplan der Schüler verankert. Zusätzlich wird es Informatik-Kurse auch für interessierte Jugendliche und Erwachsene geben. Die primäre Zielgruppe aller Angebote ist das Wohngebiet DRC (Democratic Resettlement Community), eine Region in Swakopmund mit rund 40.000 Einwohnern in einfachsten Wohnbedingungen, sowie angrenzende Nachbarviertel.

Ermöglicht wurde die Unterstützung der art meets science – Stiftung Herbert W. Franke durch Spenden, die die Stiftung mit dem großen Tribute-Projekt gemeinsam mit 80 eingeladenen, weltweit renommierten Krypto- und Computerkünstlern sowie Anika Meier 2022 realisiert hat – zu Ehren des im Jahr 2022 verstorbenen Visionärs des Metaverse und Pioniers der digitalen Kunst, Herbert W. Franke. Stiftungs-Gründerin Susanne Päch: „Wir freuen uns sehr darüber, dass wir mit den Tribute-Spenden neben anderen Schulen in Namibia nun auch das Bildungszentrum des Vereins „Tangeni Shilongo Namibia“ als Partner begleiten können – und bedanken uns auf diesem Weg nochmals ganz herzlich bei allen mitwirkenden Künstlern, die es uns ermöglichten, diesen Bildungsbeitrag in Namibia zusammen mit der Rütgers-Stiftung leisten zu können.“ Der Gründer des Vereins Tangeni Shilongo Namibia, Volkan Sazli, ergänzt: „Es war eine wunderbare Fügung des Schicksals, dass wir gerade in der Zeit, als wir für unsere Schule einen Förderer für die Anstellung eines Informatik-Lehrers gesucht haben, mit der Stiftung Herbert W. Franke in Kontakt kamen. Ganz in deren Sinn wird es durch diesen Unterricht möglich, an unsere Jugendlichen für die Bewältigung der Zukunftsaufgaben im Land künftig auch wichtiges Informatik-Wissen zu vermitteln.“

Rückblick:

Herbert W. Frank zu Besuch in Namibia: Hier im Gespräch mit einem Tourguide in Sossusvlei.

Herbert W. Franke, promovierter theoretischer Physiker, der im Bereich der Elektronenoptik geforscht hat, gilt als Pionier des Brückenschlags von Wissenschaft und Kunst. Bereits Anfang der 1950er Jahre begann er mit Experimenten elektronischer Lichtkunst, die mit maschineller Hilfe entstanden. Während er damals seine Werke noch mit Fotoapparaten, Röntgenmaschinen und Mikroskopen sowie einem selbst entwickelten analogen Rechner kreierte, erkannte er bereits in seinem 1957 veröffentlichten Buch „Kunst und Konstruktion“, dass der Computer künftig als universelle Kunstmaschine eingesetzt werden sollte. Er selbst begann bereits Ende der sechziger Jahre, Kunst mit digitalen Programmen zu erschaffen. Damit gehört Franke weltweit zu den Pionieren der Computerkunst. 1960 begründete der Visionär in seinem zweiten Leben, in dem des Schriftstellers, zudem die deutschsprachige Nachkriegs-Science Fiction, eine Literaturgattung, der er ein hohes Maß an Bildungspotenzial zusprach. Er war überzeugt,

Ein Osziilogramm ist ein Diagramm, bei dem Schwingungen wiedergegeben werden.

dass auch der Schriftsteller durch Wissensvermittlung über mögliche Modelle der Zukunft eine wichtige Bildungsaufgabe innehat. Schon damals trat Franke für die Verbindung von Kunst und Wissenschaft ein, in deren Zentrum für Franke von Anfang an der Computer mit der Digitalisierung unserer Welt stand. Die informatische Wissensvermittlung stand für ihn im Zentrum moderner Bildung – ein Herzensanliegen, das die art meets science – Stiftung Herbert W. Franke auch in Zukunft weiter unterstützen will.

Als Wissenschaftler arbeitete Franke im Lauf seines Lebens nicht nur an der Entwicklung eines Kunstmodells auf der Grundlage der Wahrnehmungstheorie und der Informationstheorie. Er hat als Höhlenforscher, der als Teilnehmer großer Expeditionen an vielen Erstentdeckungen von Höhlenräumen unter der Erde beteiligt war, in den fünfziger Jahren die theoretische Grundlage für die Altersbestimmung von Tropfsteinen gelegt und darauf aufbauend etliche wissenschaftliche Arbeiten zur Geochronologie mit dem Paläoklima veröffentlicht.